2. Interdisziplinäre Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler:innen

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Organisatoren
Lennard Schmidt / Salome Richter / Andreas Borsch / Marc Seul / Luca Zarbock / Dorothea Seiler / Luisa Gärtner, Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung, Universität Trier
Ort
Trier
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
12.10.2022 - 14.10.2022
Von
Noah Layfield / Franziska Thurau, Universität Trier

Zum zweiten Mal versammelte die Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA) Nachwuchswissenschaftler:innen aus Deutschland und Österreich, um den interdisziplinären Austausch von Wissenschaften mit einem Fokus auf Antisemitismus zu stärken.

In der Begrüßung betonte LENNARD SCHMIDT (Trier), dass dieser Dialog wichtiger denn je sei, um der hohen Bedrohungslage, die von Antisemitismus ausgeht, Rechnung zu tragen.

HENDRIK HEBAUF (Frankfurt am Main) problematisierte das Verständnis der Biopolitik der postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe und Giorgio Agamben. Agamben verglich die Covid-Maßnahmen mit dem Holocaust, während Mbembe behauptete, dass die angebliche Unterdrückung der Palästinenser:innen durch den Staat Israel demselben Denken wie dem des Holocausts entspringe. Ihr fehlender Begriff von Antisemitismus mache sie unzugänglich für ein tiefergehendes Verständnis des Holocausts. Stattdessen verstünden sie ihn als eine extreme Variante biopolitischer Kontrolle. Damit ließe sich aber der wahnhafte Fokus des Nationalsozialismus auf das Judentum nicht erklären. Michel Foucault selbst habe auf die Grenzen seiner Theorie hingewiesen.

TIM STOSBERG (Frankfurt am Main) diskutierte einen weiteren Vertreter der Postcolonial Studies, Edward Said, und dessen Verständnis von Antisemitismus. Said behaupte, dass nach der Staatsgründung Israels der Antisemitismus als eine Feindschaft gegen Muslime und nicht gegen Juden fortbestünde. Dem zugrunde liege ein wörtliches Verständnis des Antisemitismus als eine Feindschaft, die sich gegen Semiten richte, zu denen laut Said Juden und Muslime gleichermaßen zählen. Stosberg wies drauf hin, dass Saids Orientalismusthese in der andauernden Debatte zum Vergleich des Holocausts mit kolonialen Verbrechen als Stichwortgeber fungieren könne. Er schloss damit, dass wissenschaftliche Reputation und antisemitische Einstellungen sich nicht gegenseitig ausschlössen.

TILL WAGNER (Berlin) stellte fest, dass die Schriften Hannah Arendts und Jean Amérys mehr gemeinsam hätten als gemeinhin wahrgenommen und dass sich eine parallel-kontrastierende Betrachtung der Werke beider lohne. Beide konstatierten, dass das alte abendländische Denken versagt habe, da es die Shoah nicht verhindern konnte. Folglich explorierten beide ein neues Denken, wobei sie sich von bisherigen Traditionen emanzipierten. Während Améry dies in einem subjektiven, essayistischen und introspektiven Stil tat, habe Arendt eine Neufundierung politischer Theorie versucht.

Die Panel-Diskussion stellte heraus, dass die Besonderheiten des Holocausts nicht von allen Denker:innen anerkannt werden und diese ihn stattdessen durch Vergleiche mit kolonialen Verbrechen universalisierten. Ein besonderes Beispiel für diese Spaltung zwischen Partikularist:innen und Universalist:innen sei der Documenta-Skandal. Während die Kritiker:innen der Ausstellung den antisemitischen Gehalt der Darstellungen problematisierten, wiesen die internationalen Künstler:innen und ihre Unterstützer:innen auf andere Bildtraditionen und Geschichtsauffassungen hin.

JOHANNA BACH (Berlin) und VALERIE SCHNEIDER (Passau) erklärten das irrationale Argumentieren von Verschwörungstheoretiker:innen damit, dass die Verschwörungstheorie nur Mittel zum Zweck sei. Der eigentliche Zweck sei das Ausleben unterdrückter Gefühle und Kontingenzbewältigung. Es sei eine bewusste Entscheidung für das Gefühl und gegen den rationalen Diskurs. In der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten spiele daher auch die Unvereinbarkeit der postulierten Weltbilder keine große Rolle. Stattdessen stehe das Zusammengehörigkeitsgefühl im Vordergrund.

RUBEN OBENHAUS (Oldenburg) stellte die identitätsstiftende Wirkung von Verschwörungstheorien anhand des Jargons dar. Der Jargon sei eine eigene Sprache, die nur innerhalb der Verschwörungscommunity praktiziert werde und an dem die Mitglieder sich gegenseitig erkennen könnten. Gleichzeitig könne man sich in der Öffentlichkeit verständigen, ohne sich offen zu seinen Überzeugungen bekennen zu müssen, während man Gleichgesinnten durch Codes dennoch vor aller Augen Botschaften senden könne.

Anhand der rechtsextremen Zeitschriften „Compact“ und „Demokratischer Widerstand“ analysierte MARKUS WEISS (Berlin) antisemitische Sprachmuster. Prägende Merkmale seien die Verflechtung antisemitischer Tropen mit manichäistischem Denken, Verschwörungstheorien und stark affektiv und emotional aufgeladenen Wörtern. In beiden Zeitschriften seien diese Sprachmuster konsistent in Verbindung mit antisemitischen Themen zu finden.

Im Anschluss wurde in einer Diskussion das Thema Verschwörungstheorie nochmals aufgegriffen und deren Entlastungsfunktion betont: Eine Art Rollenspiel von Helden und Schurken biete eine Fluchtmöglichkeit aus der Realität und ersetze abstrakte Zusammenhänge durch diese simplifizierten Stereotype. Besonders in Krisenzeiten verschafften Verschwörungstheorien eine Flucht vor der Unberechenbarkeit der Realität.

In der Keynote fokussierte MONIKA SCHWARZ-FRIESEL (Berlin) sich auf das Problem der Laiendominanz im öffentlichen Diskurs. Die Laiendiskussion beachte den Forschungsstand nicht und verbreite längst widerlegte Argumente, die Antisemitismus relativierten. Da die wissenschaftliche Community fragmentiert sei und in parallele Stränge zerfalle, könne sie gegen diesen Laiendiskurs in der Öffentlichkeit nicht bestehen. Deswegen sei eine interdisziplinäre Perspektive, die diese Fragmentierung zu überwinden suche, heute wichtiger denn je.

Die darauffolgende Diskussion hob hervor, dass die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und innerhalb der Wissenschaft zusammengebrochen und eine Lösung nur schwer konzipierbar sei, da die Kommunikationskanäle – die modernen Medien – Teil des Problems seien. Denn sie behandelten wissenschaftlich fundierte Ergebnisse auf die gleiche Weise wie die Meinungen von Laien. Kompromisse mit und das Appeasement von Antisemit:innen seien aber der falsche Weg. Stattdessen müssten neue Formen des öffentlichen Engagements erprobt werden.

ISOLDE VOGEL (Wien) widmete sich der Analyse antisemitischer Bilddarstellungen, die vom Mittelalter bis zur Gegenwart reichte. Sie unterschied vier Phasen: Auf den mittelalterlichen Antijudaismus mit Christusmordmotiven, Zoomorphismen und Wucherermotiven folge der moderne Antisemitismus, der hauptsächlich Verschwörungsmotive und rassistische Motive nutze. Der „Stürmerjude“, der die dritte Phase markiere, etabliere keine neuen Motive, aber überspitzte die bereits Etablierten ins Groteske, während die vierte Phase nach 1945 sich um die Verklausulierung des Antisemitismus in den Darstellungen bemühe.

BETTINE RAU (Berlin) ermittelte den projektiven Charakter als ein zentrales Merkmal des antisemitischen Witzes. Negative Eigenschaften und triebhaftes Verhalten der eigenen Gruppe würden auf eine fiktive Konstruktion des „Jüdischen“ übertragen und somit von sich gewiesen. Dadurch entstehe paradoxerweise eine Grundlage, diese verdrängten Triebe, zum Beispiel durch gemeinsames Nachäffen von Judenkarikaturen, selbst auszuleben, wobei die Darstellung häufig mit der symbolischen Vernichtung des Verdrängten im Witz ende.

LISA JACOBS (Berlin) kristallisierte die oft schuldabwehrende Reaktion auf die Fernsehserie „Holocaust“ heraus, indem sie Leserbriefe untersuchte und darin häufig die Emotionen Schande, Schuld und Beschämtheit identifizierte. Die negativen Leserbriefe identifizierten die Schande interessanterweise in dem Akt der Ausstrahlung der Sendung selbst, da durch die Erinnerung an deutsche Verbrechen eine persönliche Kränkung bei den Zuschauer:innen ausgelöst würde. Damit solle, laut der Argumentation der Leserbriefe, dem „deutschen Volk“ von den Siegermächten ein artifizielles Schuldkonstrukt aufgezwungen werden. Erinnerung würde die Schwere dieser Schuld rituell erneuern, was die revisionistisch eingestellten Zuschauer:innen erzürne.

DANIEL MIEHLING (Berlin) untersuchte auf der Plattform Telegram über 850.000 Textbotschaften aus Chatgruppen des von Attila Hildmann betriebenen Accounts „Whattheyhide“ auf die Häufigkeit und Verbreitung antisemitischer Botschaften von Nutzer:innen. Im Schnitt weisen zwischen 12 und 16 Prozent der Inhalte antisemitische Semantiken auf, die größtenteils offen kommuniziert werden. Sie enthalten besonders radikale Formen des Judenhasses, die in verfremdender Lexik, in Neologismen und Komposita, jedoch hauptsächlich über Superlative als Hyperbeln realisiert werden, und weisen einen hohen Emotionsindex auf.

In der Diskussion wurde besprochen, dass die Bildungsarbeit nach wie vor sehr notwendig sei, da die Argumentation in den Leserbriefen zur Serie „Holocaust“ oftmals auch aufgrund der allgemeinen Ignoranz über das Leiden der jüdischen Bevölkerung erfolgreich sei. Zudem wurde die Rolle der sozialen Medien angesprochen: Die Hauptgründe für antisemitische Kommunikation seien in erster Linie Selbstbestätigung für die Antisemit:innen und die Organisation mit Gleichgesinnten.

KAI E. SCHUBERT (Gießen/Berlin) thematisierte die polizeilichen Defizite beim Umgang mit Antisemitismus in Bezug auf die Opfer und auf die Straftäter:innen, die innerhalb der Polizei bekannt seien. Der Fokus der polizeilichen Ausbildung auf Antisemitismus als Teil von Rassismus bzw. gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der Vergangenheit sei ein Fehler gewesen, dennoch seien neue Ansätze noch nicht hinreichend ausgereift, um das Problem aktiv bekämpfen zu können. Schubert stellte jedoch in Aussicht, dass einige neue vielversprechende Konzepte in Bearbeitung seien, die sich in der Weiterentwicklung befinden.

Die Diskussion stellte vor allem heraus, dass eine bessere Zusammenarbeit der Polizei mit zivilgesellschaftlichen Akteuren gewährleistet werden müsste. Die Koordinierung von Maßnahmen gegen Antisemitismus stelle sich als schwierig heraus, da die Polizei den Ländern unterstellt ist und auch nicht alle Formen von Antisemitismus strafbar sind. Opfer könnten für die weitere Betreuung an zivilgesellschaftliche Akteure weitergeleitet werden, wenn der Polizei die Hände gebunden seien. Zudem gäbe es bisher zu wenige empirische Untersuchungen, weshalb an dieser Stelle dringender Nachholbedarf bestehe.

ANN-KATHRIN STEGER (Gießen) stellte ihre Fallstudie zur gerichtlichen Aufarbeitung der Schändung des jüdischen Friedhofs in Geilenkirchen vor. Sie betonte den großen zivilgesellschaftlichen Druck bei dem Prozess und zeigte, wie das Gericht mit der antisemitischen Dimension der Tat umging. Insbesondere ging sie darauf ein, wie mithilfe von juristischen Auslegungsmethoden versucht wurde, eine klare Trennung von Politik und Recht vorzunehmen.

Die darauffolgende Diskussion unterstrich nochmals die schwierige Datenlage für Forscher:innen, da Behörden bei der Herausgabe von instanzlichen Urteilen und bei der Beantwortung von Fragen zögerlich seien.

SOPHIE DÖHLERT (Berlin) und LEONIE NANZKA (Potsdam) stellten das Phänomen der Perspektivendivergenz in antisemitischen Situationen zwischen jüdischen Schüler:innen und nicht-jüdischen Lehrkräfte vor, die unterschiedlich wahrgenommen, eingeordnet und verarbeitet würden. Jüdische Schüler:innen beschrieben vorrangig die Gewaltförmigkeit ihrer Erfahrungen und die Antizipation von Antisemitismus als Gewalterfahrung. Nicht-jüdische Lehrkräfte fokussieren in ihren Situationsschilderungen ihre eigene Betroffenheit oder die antisemitisch handelnde Person. Jüdische Schüler:innen blieben im Hintergrund und tauchten in ihren Erzählungen kaum auf.

JOHANNES SOSADA (Berlin) beschäftigte sich mit gebildetem Antisemitismus an Universitäten. Besonders gefährlich sei dieser, da ein höheres Bewusstsein für eine soziale Unerwünschtheit des Antisemitismus bestünde und es infolgedessen eine ausgefeiltere Verschleierung gäbe. Die Stereotype seien jedoch dieselben wie bei weniger formal gebildeten Antisemit:innen. Sobald sie das Gefühl hätten, mit Gleichgesinnten zusammen zu sein, fielen die Mechanismen zur Sicherung der sozialen Erwünschtheit weg. Die Datenlage sei allerdings noch äußerst spärlich, weshalb die „Blackbox Uni“ geöffnet werden müsse.

RENÉ HAACK (Berlin) befasste sich mit dem islamischen Antisemitismus. Dabei unterschied er zwischen vormodernem Antijudaismus und modernem Antisemitismus in der islamischen Welt, dessen Erscheinung mit der Industrialisierung in Verbindung stünde. Im Zuge der Dekolonialisierung sei eine neue Spielart von antisemitischen Narrativen entstanden, die von Antizionismus, Panarabismus und Islamismus geprägt seien. Diese würden auch von Migrant:innen in westlichen Gesellschaften tradiert, wobei die Berührung mit anderen Spielarten des Antisemitismus und die Außenseitererfahrung wieder den Kontext veränderten. Haack betonte, dass weitere Forschung notwendig sei, die sich jedoch nicht von rassistischer Hetze vereinnahmen lassen dürfe.

CHRISTOPH JOPPICH (Passau) untersuchte den modernen Antisemitismus in Lateinamerika seit den 1920er-Jahren. Zuerst seien antisemitische Erzählungen von rechten Juntas vorangetrieben worden, wobei sie sich auf europäische Vorbilder beriefen und die Linken militant bekämpften. Die linken Guerillas hätten sich antikoloniale antisemitische Erzählungen angeeignet, um ihren Widerstand gegen die Juntas ideologisch zu fundieren. Nach der Demokratisierung vieler lateinamerikanischer Staaten seit den 1990er-Jahren und den Wahlsiegen linker Parteien sei diese Spielart des Antisemitismus hegemonial geworden.

ALEXANDER STEDER (Marburg) analysierte die arabischsprachige DDR-Propaganda im Nahen Osten in drei Phasen. In der ersten Phase (1949-1956) habe die DDR versucht, die Hallstein-Doktrin zu überwinden; sie erblickte vor allem in den paktfreien arabischen Staaten ein Scharnier, um die bundesdeutsche Isolation zu durchbrechen. Radikal antiisraelische Töne seien in dieser Phase nicht zu vernehmen gewesen. In der zweiten Phase (1957-1966) sei das Narrativ der deutsch-arabischen Freundschaft bedient und Israel als Teil des imperialistischen Westens dargestellt worden. Die dritte Phase habe 1967 eingesetzt und sei durch eine Dämonisierung Israels geprägt. Anhand ausgewählter Beispiele wurde gezeigt, dass die arabischsprachige DDR-Propaganda antisemitische Narrative befeuerte, die im arabischen Raum bis heute einflussreich sind.

Die Diskussion umfasste zudem die weiteren äußeren Einflüsse auf den globalisierten Antisemitismus. Nicht außer Acht zu lassen sei der katholische Antijudaismus, der den rechten Antisemitismus in Lateinamerika stark präge, oder auch der Antimodernismus sowie der regressive Antikapitalismus, der die islamisch geprägten Staaten beeinflusse.

In der Abschlussdiskussion wurde festgehalten, dass der prekäre Status der Geisteswissenschaften und die Abhängigkeit von einer oftmals sehr unsicheren Förderung Anlass zur Sorge böten. Engere Kooperation und mediale Präsenz der meist vereinzelt arbeitenden Wissenschaftler:innen könnten diesem Trend entgegenwirken. In diesem Sinne sollte als Forschungsausblick auch die Systematisierung und Zusammenführung der Antisemitismusforschung mehr im Vordergrund stehen als die additive Aneinanderreihung neuer Definitionen und Ausprägungsformen.

Konferenzübersicht:

Lennard Schmidt (IIA, Universität Trier): Begrüßungsrede der IIA

Grußwort

Monika Fuhr (Beauftragte der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Mainz)

Panel 1: Theorie und Ideengeschichte des Antisemitismus

Moderation: Marc Seul (IIA, Universität Trier)

Hendrik Hebauf (Goethe-Universität Frankfurt am Main): Zum Verhältnis von Moderne, Antisemitismus und Holocaust in Theorien der Biopolitik

Tim Stosberg (Goethe-Universität Frankfurt am Main): „Once Victims Themselves“: Edward Saids Orientalism und der Arabisch-Israelische Konflikt

Till Wagner (Technische Universität Berlin): Distanz in der Affinität – „Denken nach Auschwitz“ und Konzeption des Antisemitismus bei Jean Améry und Hannah Arendt

Grußwort

Michael Jäckel (Präsident der Universität Trier)

Panel 2: Corona, Querdenken und Verschwörungsmythen

Moderation: Luisa Gärtner (IIA, Universität Trier)

Johanna Bach (Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin) / Valerie Schneider (Universität Passau): Gefühl als Entscheidung? Emotionstheoretische Überlegungen zur Rolle von Gefühlen im Antisemitismus am Beispiel der Querdenken-Bewegung

Ruben Obenhaus (Universität Oldenburg): Die Suche des Ursprünglichen. Zum deutschen Jargon des Antisemitismus

Markus Weiß (Technische Universität Berlin): Gefühlte Wahrheit. Sprachliche Manifestationen der Affektmobilisierung im Corona-Verschwörungsdenken

Keynote-Vortrag

Moderation: Andreas Borsch (IIA, Universität Trier)

Monika Schwarz-Friesel (Technische Universität Berlin): Israelbezogener Antisemitismus und sein affektives Abwehrnarrativ

Panel 3: Kommunikations- und Äußerungsformen des Antisemitismus

Moderation: Sabine Lippert (Universität Trier)

Isolde Vogel (Österreichische Akademie der Wissenschaften – Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte): Antisemitismus im Bild. Zwischen Bildtraditionen und neuen visuellen Äußerungsformen

Bettine Rau (Technische Universität Berlin): Der antisemitische Witz

Lisa Jacobs (Technische Universität Berlin): „Eine Schande ist es, uns wieder diesen Film zu zeigen“. Schuldabwehr im verbalen Antisemitismus in den Reaktionen auf die Serie ‚Holocaust‘

Daniel Miehling (Technische Universität Berlin): Online-Antisemitismus verstehen: Konversationen über Juden und Covid-19 in deutschsprachigen Fringe-Communities auf Telegram

Panel 4: Staatliche Reaktionen auf Antisemitismus

Moderation: Benjamin Rampp (Universität Trier)

Kai E. Schubert (Justus-Liebig-Universität Gießen / Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin): Antisemitismus und Polizei: Problemkontexte und ihre Bearbeitung

Ann-Kathrin Steger (Justus-Liebig-Universität Gießen): Antisemitische Friedhofsschändungen und die deutsche Justiz – Eine Fallstudie anhand des Gerichtsprozesses zur Schändung des jüdischen Friedhofs Geilenkirchen

Panel 5: Antisemitismus in Schule und Universität

Moderation: Henning Gutfleisch (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Sophie Döhlert (Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment, Berlin) / Leonie Nanzka (Fachhochschule Potsdam): (Un-)Geteilte Erfahrungsräume. Antisemitismus im Kontext Schule

Johannes Sosada (Technische Universität Berlin): Orte der Toleranz? Gebildeter Antisemitismus unter Studierenden an Universitäten in Deutschland

Panel 6: Globaler Antisemitismus

Moderation: Luca Zarbock (IIA, Universität Trier)

René Haack (Zentrum für Antisemitismusforschung / Technische Universität Berlin): Islamisch geprägte Formen des modernen Antisemitismus in westlichen Migrationsgesellschaften

Christoph Joppich (Universität Passau): Antisemitismus in Lateinamerika. Historische Bedingungen und aktuelle Erscheinungsformen

Alexander Steder (Universität Marburg): Antizionistische DDR-Propaganda für den arabischsprachigen Raum

Abschlussdiskussion / Gemeinsame Reflexion

Moderation: Judith Petzke (Zentrum für antisemitismuskritische Bildung, Universität Würzburg)

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